Presseartikel 2022
06.11.2022 - RP-Online+ - Alte St. Martin-Strecke wird reaktiviert
Feuer gibt es beim Sankt Martin Verein Metzkausen nur im Martinsvideo. Eine jetzt installierte Baustelle verhindert das.
Foto: Markus Hübner
Mettmann. Nach erhitzten Diskussionen über zu enge Wege, nicht gegebene Sicherheit und eine neu errichtete Baustelle führt der St. Martinszug durch Metzkausen am 11. November über die traditionelle Route. Ein Martinsfeuer wird es nicht geben.
Das Positive zuerst: Freitag, 11. November, wird er durch Metzkausen ziehen, der traditionelle St. Martinszug. Der Streckenverlauf ist der, den besagter Zug bereits in vorpandemischen Zeiten nahm. "Wir können am Freitag um 17:30 Uhr starten", sagt Vanessa Witte.
Sie ist eine der drei Vorstandsmitglieder des Sankt Martin Verein Metzkausen und wie ihre Vereinskollegen ehrenamtlich mit ebenso viel Herzblut wie Engagement für die Realisierung dieser Veranstaltung unterwegs. Grundsätzlich geht es um die "Fortführung dieser wichtigen Tradition eingedenk sämtlicher notwendiger Sicherheitsmaßnahmen", betonen sie und Vorstandskollegin Desiree Bruver-Leske. Alle notwendigen Okays dafür sind eingeholt, das Konzept steht - wenngleich die Organisatoren dafür bittere Pillen schlucken mussten.
Die erste löste ein aus dem Ruder laufender Nachbarschaftsstreit um eine eventuelle neue, übrigens verkürzte Wegführung aus. Für die Kinder sollte die Zugstrecke nun erstmals verändert werden. Dazu sollte der Weg nicht wie in der Vergangenheit durch den Kirchendeller Weg, dafür aber entlang der Kippenheide laufen. Das freute viele, löste gleichzeitig eskalierende Diskussionen, die in sozialen Netzwerken zu sogenannten Shitstorms führten, aus. "Das war schlimm", sagen die Vereinsvorsitzenden.
Weitere bittere Pille: Genau dort, wo neuerdings am Außengelände der Ex-Sprachförderschule eine Baustelle ist, sollte das Martinsfeuer brennen - nicht groß, sondern in abgespeckter Form. "Das von uns dafür vorgelegte Konzept, inklusive aller Sicherheitsmaßnahmen, war bereits genehmigt", sagen Vanessa Witte und Desiree Bruver-Leske. Dieser Ort war ohnehin Ersatzplatz, auf dem vormaligen Sportplatz, in vorpandemischen Zeiten sozusagen Martinsfeuerstelle, entsteht die neue Kita Spessartstraße. "Nun wird es gar kein Martinsfeuer geben", berichtet Vanessa Witte.
Anstelle dessen endet der Martinszug am Lindgren-Schulhof. Dort wird Dagmar Grotendorst in ihrer Rolle als Märchenerzählerin vorlesen. Außerdem werden Weckmänner an zwei Ausgabestellen ausgegeben.
"Für uns zählt der grundlegende Gedanke des Martinsfestes", betont Vanessa Witte. Der bedeutet: teilen, was man hat, um denen zu helfen, die weniger haben. In Inflation und Krise ein besonderes Moment - und anstelle Nebenschauplätze mit unnötigen Diskussionen aufzumachen, richtet sie mit den Vereinskollegen den Blick auf positive Aspekte: Klassenweise können beispielsweise die insgesamt 370 Kinder in 15 Klassen der Lindgren-Schule teilnehmen, "das ist toll".
Laternen wurden bereits gebastelt, jede Klasse hat quasi ihr eigenes Motto - was die Bastelergebnisse besonders bunt, hübsch und abwechslungsreich macht, wie Schulleiterin Anja Schlösser Schnelting weiß. Und die vielen Kita-Kinder werden ebenso mit ihren Laternen ihren Beitrag zum Fest leisten. "Wir suchen weitere Helfer", etwa für die Vergabe der Weckmänner.
Aber auch generell werden weitere Unterstützer für die Vereinsarbeit gesucht. Die Organisation und Durchführung des Zugs ist ein Aspekt. Die soziale Arbeit mit fixer Hilfe rund ums Jahr ein ebenso wichtiger Gesichtspunkt.
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